Eine mittelalterliche Laute

Hoch auf dem gelben Wagen

Hoch auf dem gelben Wagen, sitz ich beim Schwager vorn,
Vorwärts die Rosse traben, lustig schmettert das Horn,
Felder und Wiesen und Auen, leuchtendes Ährengold.
Ich möchte so gerne noch schauen, aber der Wagen, der rollt,
ich möchte so gerne noch schauen, aber der Wagen, der rollt.

Postillion in der Schenke, füttert die Rosse im Flug,
schäumendes Gerstengetränke reicht mir der Wirt im Krug,
hinter den Fensterscheiben lacht ein Gesicht so hold,
ich möchte so gerne noch bleiben, aber der Wagen, der rollt,
ich möchte so gerne noch bleiben, aber der Wagen der rollt.

Flöten hör ich und Geigen, lustiges Bassgebrumm.
Junges Volk im Reigen tanzt um die Linde herum.
Wirbelt wie Blätter im Winde, jauchzet, lacht und tollt,
ich bliebe so gern bei der Linde, aber der Wagen der rollt,
Ich bliebe so gern bei der Linde, aber der Wagen der rollt.

Sitzt einmal ein Gerippe dort bei dem Schwager vorn,
schwenkt statt der Peitsche die Hippe, Stundenglas statt Horn,
sag ich Ade nun, Ihr Lieben, die ihr nicht mitfahren wollt,
ich wäre ja gern so noch geblieben, aber der Wagen der rollt,
ich wäre ja gern so noch geblieben, aber der Wagen der rollt.

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