Eine mittelalterliche Laute

Kirmesschmaus

Kermes, Kermes, Kermesschmaus, reint und fegt und putzt das Haus !
Annemarei, kocht den Brei.
Sauerkraut und Kalbsgekröse, das muß sei, e gut's Gefräße.

Putzt eich uf das allerbest, schaut nur off de Kermesgäst',
macht racht frisch, deckt dan Tisch,
schlumpt nech rum als wie 'ne Sau, putz eich wie 'ne Kermesfrau.

Seid willkomm'n in meinem Haus, Peter, Michel, Hans un Klaus,
Tut nech gruß, sau drufflus,
Branntewein un Gerstensaft, das gibt allen Stärk un Kraft.

Un nu ging das Assen an, alles ißt, was asse kann,
gruß on klein, wie se sein,
Alles ißt ne ganze Stond, ißt sich alles kuchelrond.

On ihr Musekannten frisch, bleibt hibsch hinner eiren Tisch !
Macht racht flink, geicht dos Ding,
offgestrichen, neigestimmt, uffgewichst, d'r Vetter kimmt.

Evel, Liesel, drehn sich link, juch, wie ging das Ding so flink,
Ei dideldum, dreh eich rum,
lustig schreit der alte Hans, juchhei, heit is Kermestanz.

Als man nun nach Haus wollt gehn, da kunnt keener gehn noch stehn,
alles blau, Mann un Frau,
keene Fra kennt ihren Mann, guckt eich das Spektakel an !

Als man nu vom Schlaf erwacht, kimmt der Kermesschelm on lacht,
Na, ihr Kröpf, hängt's de Köpf,
saufts nich mehr wie sonst zuhaus, schert euch fort, der Schmaus is aus.

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