Markus von VippachEin Schnärzchen aus Gräfenroda: D`R GRUSSVOARTER ON D`R KOMBJUDER

"Gieh mich waag met dem Teifelszeich", schimpft unser Opa, wenn vom Computer die Rede ist, obwohl er diesen erst seinem Enkelsohn zum Geburtstag geschenkt hat. Dabei ist der elfjährige Christoph schon ein richtiger Freak. Nicht etwa die Computerspiele haben`s ihm angetan, zugegeben, die zogen ihn damals mit neun Jahren in ihren Bann, bevor er mit dem Malprogramm und der Musikkarte seine künstlerischen Talente entwickelte. Heute wendet er sich mit seinem Liebling schon dem gehobenen Verkehr zu. Wenn Christoph Zwiesprache mit seinem Computer hält, reizt das den Opa ganz besonders: "Darre heat nur noch 'Inder nett' on 'ieh- Mehl' in sinn Schadel, on dauernd schwatzte su dommes Zeich wie 'Wind off on Fenster zue'. Ar schempft met dann Koasten, weil ä äne loahme Enten es. Ech gläb darr driebt noch mal darrch met sinn Flimmerkoasten."

Doch manchmal, wenn Christoph in der Schule ist, schleicht sich d`r Großvater leise ins Kinderzimmer, drückt den Schalter, schimpft auch schon, dass die Karre zu lahm sei und holt schließlich das Schreibprogramm hervor. "`s ess ju ächentlech ganz äfach. Met darr Maus knapperste ärrscht ä beßchen an dn Menü remm, schärchst alles schien z`raacht on schunn kannt de luusgelä. Off darr Schreibmaschine brängt ju schließlich ä jeder su ä poar Buchstam ze sammen." Opa tippt seinen Namen ein und preßt zufrieden die Lippen aufeinander. Er zieht die Mundwinkel nach oben und als die Buchstaben stark vergrößert auf dem Bildschirm erscheinen, wiegt er den Kopf hin und her. "`s ess doch äne feine Sach, su äne naumodsche Erfindung."

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